04.06.2020
msg ist Teil des Konsortiums zur Entwicklung von EMIL
Wer sich im Internet eindeutig ausweisen und beispielsweise Verträge abschließen will, braucht eine digitale Identität. Das gilt für Beziehungen zwischen Unternehmen und ihren Kunden ebenso wie für die zwischen Bürgern und Behörden. Emil ist ein solcher – fiktiver – durchschnittlicher Bürger und Kunde, der sich im Netz zuverlässig ausweisen will und dessen Identität von Ämtern oder anderen Akteuren zweifelsfrei geprüft werden muss. Emils Bedürfnisse und Herausforderungen in diesem Zusammenhang sind der Maßstab im Projekt EMIL: EMIL will ein System digitaler Identitäten schaffen und in diversen Anwendungsfeldern und neuen Geschäftsmodellen in die Praxis überführen. Dabei soll EMIL den Anforderungen und dem Alltag echter Menschen entsprechen und zugleich auf Basis von technischen Standards in allen denkbaren Zusammenhängen einsetzbar sein.
Im Projekt EMIL haben sich neben der msg systems ag die Stadt Jena, Fraunhofer IAO, Robert Bosch GmbH, ZF Car eWallet GmbH und die Deutsche Telekom AG unter der Konsortialführerschaft der targens GmbH zusammengeschlossen. Unterstützt werden sie durch die assoziierten Partner Stadt Ulm, Nimbus GmbH sowie die Medienpartner 0711 Digital GmbH und die YAEZ GmbH. Das Team der msg beschäftigt sich dabei insbesondere mit Anwendungsfeldern in den Bereichen E-Government und Smart City.
Insbesondere die Weiterentwicklung und Durchsetzung von E-Government hin zu durchgängig digitalen Prozessen ist auf digitale Identitäten angewiesen, die von nahezu allen Bürgerinnen und Bürgern akzeptiert und genutzt werden und die das erforderliche Vertrauensniveau erreichen. Die Erarbeitung innovativer Lösungen für die kommunale Verwaltung und ihre Kunden, also Bürger und Unternehmen, ist daher ein Fokus des Projekts. Ein weiterer Schwerpunkt der Kooperation zwischen msg und der Stadt Jena sind Anwendungen im Bereich Smart City: Im sogenannten „smarten Quartier“ sollen Bewohner ihren Alltag komplett digital steuern können, darunter die Kita-Anmeldung, die Essensbuchung, Lieferservices und telemedizinische Leistungen. Denn auch die digitale Arztpraxis muss sich der Identität des zu behandelnden Patienten sicher sein können.
Damit EMIL ein richtungsweisendes Modell werden kann, gilt es nicht nur eine technologisch und ökonomisch tragfähige Lösung zu schaffen, sondern gleichermaßen ökologische und soziale Aspekte von Beginn an mitzudenken, also neben der Nutzerfreundlichkeit auch etwa Datenschutz und Datensouveränität eine zentrale Rolle zuzuweisen. msg will die Ergebnisse aus EMIL auch in anderen Kundenprojekten nutzen und über die beteiligten Experten aus ihren Reihen in nationale und internationale Standardisierungsprozesse einbringen.
EMIL nimmt Teil an dem Innovationswettbewerb „Schaufenster Sichere Digitale Identitäten“, mit dem das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) ID-Lösungen aus Deutschland voranbringen will, die das Potenzial für eine breite Anwendung haben. In den geförderten Projekten arbeiten daher Kommunen und Technologieanbieter unter Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern zusammen, entwickeln und erproben in vielfältigen Anwendungsfällen nutzerfreundliche, vertrauenswürdige und wirtschaftliche eIDAS-konforme elektronische Identitäten. Die Projekte starten mit einer sechsmonatigen Wettbewerbsphase und sollen dann in eine dreijährige Umsetzungsphase übergehen.
Weiterführende Informationen
Mehr zum Thema Digitale Identität finden Sie im Artikel „Blockchains erobern die öffentliche Verwaltung“ im msg-Magazin für den Public Sector.
Mehr zum Thema Smart City finden Sie in den Artikeln „Smart City – Das kommunale digitale Ökosystem“ sowie „Eine kommunale Datenplattform als Herzstück der Smart City“ im msg-Magazin für den Public Sector.